
Servicekatalog
strategisches Steuerungsinstrument der IT
09. Dezember 2025
Die IT-Landschaft vieler Unternehmen ist in den letzten Jahren deutlich komplexer geworden. Cloud-Modelle, neue Sicherheitsanforderungen und eine wachsende Zahl von Anwendungen führen dazu, dass Leistungen der IT oft nur schwer überblickt werden können. Für CIOs und IT-Verantwortliche wird es damit zunehmend herausfordernd, Budgets sinnvoll zu planen, Prioritäten zu setzen und eine konsistente Servicequalität sicherzustellen.
Ein strukturierter Servicekatalog bietet hier Orientierung. Er definiert transparent, welche Leistungen die IT erbringt, welchen Nutzen sie stiften, welche Qualität erwartet werden kann und welche Kosten damit verbunden sind. Damit wird der Servicekatalog zu einem wesentlichen Instrument der betriebswirtschaftlichen IT-Steuerung – weit über die reine Dokumentation hinaus.
Warum ein Servicekatalog heute unverzichtbar ist
IT-Organisationen bewegen sich weg von einer technologiezentrierten Sicht hin zu wertorientierten Services. Gleichzeitig stehen Budgets unter Druck, und Entscheidungen müssen zunehmend datenbasiert getroffen werden. Ohne klare Definitionen fehlt dafür die Grundlage.
Typische Herausforderungen ohne Servicekatalog:
- Unklare Leistungsumfänge und Verantwortlichkeiten führen zu Missverständnissen zwischen IT und Fachbereichen.
- Budgetierung ohne Bezug zur tatsächlichen Leistung erschwert die Priorisierung und fördert ineffiziente Ausgaben.
- Nicht definierte Servicequalität macht Erfolgsmessung schwierig.
- Schatten-IT entsteht, wenn Angebote der IT für Fachbereiche nicht nachvollziehbar sind.
Ein Servicekatalog schafft Transparenz darüber, was die IT leistet – und ermöglicht erstmals, diese Leistungen steuerbar und vergleichbar zu machen.
Was ein moderner Servicekatalog leistet
Ein guter Servicekatalog ist kein technisches Nachschlagewerk, sondern ein geschäftsorientiertes Steuerungsinstrument. Er erfüllt vier zentrale Funktionen:
Transparenz über Leistungen
Klare Leistungsbeschreibungen schaffen gemeinsames Verständnis und reduzieren Abstimmungsaufwände
Grundlage für Kosten- und Budgetsteuerung
Durch die Zuordnung von Kosten zu Services entstehen belastbare Entscheidungsgrundlagen für Investitionen und Sourcing.
Messbare Qualität
Service Levels, KPIs und Verantwortlichkeiten machen Leistungserbringung objektiv steuerbar.
Verbessertes Kundenerlebnis
Nutzer wissen, was sie bestellen können, welche Leistungen enthalten sind, und welche Reaktionszeiten gelten.
Damit steigert der Servicekatalog sowohl Effizienz als auch Entscheidungsfähigkeit.
Häufige Probleme in Organisationen ohne Servicekatalog
Fehlt ein strukturierter Katalog, treten in vielen IT-Organisationen ähnliche Muster auf:
- Redundante Services durch historisch gewachsene Strukturen
- Lange Durchlaufzeiten, weil unklar ist, wie Leistungen beauftragt werden
- Hohe Aufwände durch fehlende Standardisierung
- Technologische Inseln durch eigenständige Beschaffungen in den Fachbereichen
- Fehlende Vergleichbarkeit von Kosten, Qualität und Nutzen
Diese Herausforderungen entstehen nicht durch fehlende Kompetenz, sondern durch fehlende Struktur. Ein Servicekatalog bietet den notwendigen Rahmen.
Was einen guten Servicekatalog auszeichnet
Damit ein Katalog im Alltag funktioniert, müssen bestimmte Prinzipien erfüllt sein:
- Kundensicht statt Technikfokus
- Einheitliche, verständliche Servicebeschreibungen
- Verankerung in Prozessen und Tools (z. B. Request Management, SLAs, Governance)
- Eindeutige Verantwortlichkeiten
- Regelmäßige Pflege und Weiterentwicklung
- Verknüpfung mit Kostenmodellen
Erst dann entsteht ein Artefakt, das nicht nur beschreibt, sondern steuert.
Der guideIT-Ansatz: Pragmatik statt Theorie
Viele Unternehmen haben bereits versucht, Servicekataloge einzuführen – oft ohne nachhaltigen Erfolg. Unser Ansatz setzt deshalb bewusst auf Praxisnähe, Verständlichkeit und geschäftsorientierten Nutzen.
- Analyse der aktuellen Service-Landschaft: Erfassung von Leistungen, Abhängigkeiten, Doppelstrukturen und Lücken.
- Gemeinsame Definition von Services: Workshops mit IT und Fachbereichen, einheitliche Struktur, klare Verantwortlichkeiten.
- Transparentes Kostenmodell: Nachvollziehbare Zuordnung von Kosten zu Services – ohne Überkomplexität.
- Integration in Prozesse und Governance: Einbindung in Request-Management, Portfolio-Steuerung, SLAs und Reporting.
- Begleitung der Einführung: Schulung, Etablierung eines Pflegeprozesses, kontinuierliche Weiterentwicklung.
Das Ergebnis ist ein Katalog, der im Tagesgeschäft nutzbar ist – nicht nur auf dem Papier.
Fazit
Ein Servicekatalog schafft Transparenz, erhöht die Steuerungsfähigkeit und macht IT-Leistungen für Fachbereiche nachvollziehbar. In einer Umgebung, in der IT eine zentrale Rolle für die Wertschöpfung spielt, ist ein klar definierter Servicekatalog ein entscheidender Hebel für Effizienz, Kostenkontrolle und Qualität.
Mit einem pragmatischen Ansatz unterstützt guideIT Unternehmen dabei, komplexe Service-Landschaften zu ordnen, Services klar zu strukturieren und damit echten Mehrwert zu schaffen – messbar, nachvollziehbar und nachhaltig.
